GOTTESGARTEN, WELTENRAD UND UHRWERK

Der Weg vom Organismus zur Weltmaschine

von Regine Kather


Die Bedeutung der Mathematik für die Konstruk-tion des Universums verknüpft nicht nur Platons "Timaios" mit den Anfängen der modernen Naturwissenschaft, mit Galilei und Kepler, sondern auch die jüdisch-christliche Tradition mit dem Mittelalter: Schon Augustinus verband den Spruch des Buches der Weisheit, daß das Universum "nach Maß, Zahl und Gewicht" geschaffen sei, mit der Deu-tung der Zahlen und der Mathematik in Platons "Timaios".

Am Ende des 12.Jahrhunderts wurde in der Schule von Chartres Theologie vollends zu Geometrie: Der Heilige Geist, der die Materie schöpferisch durchwirkte, schuf eine Ordnung, die auf Zahlenverhältnissen beruht. Proportio-nen bewirken nicht allein die Stabilität des Universums; sein künstlerisch-architektonischer Aufbau läßt sich in eine musikalische Komposition übersetzen.

Als gegen Ende des 12.Jahrhunderts Alanus ab Insulis

die Erschaffung der Welt beschrieb, sah er den Kosmos als Werk der Architektur und Gott als dessen allwissenden Ar-chitekten: Gott erbaute sich den "Kosmos als königlichen Palast, indem er die Vielfalt des Geschaffenen kraft der zarten Ketten musikalischer Harmonien zusammenfügte". Die Welt war dank der mathematischen Proportionen nicht nur stabil, sondern auch von unvergleichlicher Schönheit. Die tragende Funktion der einzelnen Elemente des Kosmos verschmolz vollkommen mit seiner Form; die Mittel der Konstruktion verbanden sich unlösbar mit der ästhetischen Aussage. Die vollkommenen Maßverhält-nisse galten als Gesetz der Schönheit.

Als Architekt benötigte Gott einen Zirkel: Mit seiner Hilfe lotete er die Maße des Universums aus und erschuf es gemäß den Gesetzen der Geometrie. Das Bild Gottes als Archi-tekt geht vermutlich auf das Buch der Sprüche zurück: "Als er den Himmel baute, war ich dabei, als er den Erdkreis ab-maß über den Wassern, als er droben die Wolken befestigte und Quellen strömen ließ aus dem Urmeer, als er dem Meer seine Satzung gab und die Wasser nicht seinen Befehl übertreten durften, als er die Fundamente der Erde abmaß, da war ich als geliebtes Kind bei ihm." Gott ist als Architekt kein einfacher Handwerker, kein bescheidener Steinmetzmeister oder bloßer Praktiker, der sein Wissen durch Versuch und Irrtum oder durch die Nachahmung anderer erworben hat. Gott ist ein Wissender, der die Gesetze der Geometrie kennt und beherrscht. Auf-grund der Kenntnis der geometrischen Gesetze entwirft er den Bauplan des Universums mit müheloser Leichtigkeit. In der Architektur der Kathedralen von Chartres oder St.Denis schufen die Menschen eine in Stein gemeißelte Nachbildung dieser Vorstellung vom Kosmos. Die Kunst sollte ein sichtbarer Anstoß sein, eine "Manuductio", um sich Gott, dem Erbauer dieses Universums und Schöpfer der Menschen, zuzuwenden.

Mit dem Wandel zur Neuzeit, lange vor Kopernikus, änderte sich das Bild vom Kosmos drastisch. Während für Hildegard das rhythmische Kreisen des Weltenrades den Lauf der Zeit einteilte, entwickelte sich im 13.Jahrhundert ein anderes Zeitverständnis: Die ersten mechanischen Uh-ren tauchten auf, die die Zeit in gleichförmige Seg-mente zerteilten. Zu den frühesten urkundlich belegten Uhren gehört die Uhr der Palastkapelle der Vis-conti in Mailand, die im Jahr 1335 aufgestellt wur-de. Den Takt der Zeit bestimmten nicht mehr Na-turrhythmen wie der Umschwung der Sterne, der Umlauf von Sonne und Mond oder die Lebensformen von Pflan-zen und Tieren, sondern künst-lich hergestellte und geeichte Ge-räte. Dasselbe gleichförmige Zeitmaß teilte unterschiedslos alle Tätigkeiten ein, Gebetszeiten und Arbeitsstunden, Essenszeiten und Schlaf, Alltag und Festtag. Zeit hatte sich von ihrem Inhalt gelöst und war zu einem quantitativen Maßband geworden.

Die Uhr blieb nicht nur ein nützliches Instrument zur Koordination des täglichen Lebens. Ihre technische Voll-kommenheit, die Regelmäßigkeit ihres Ganges und das naht-lose Ineinandergreifen der einzelnen Rädchen und Federn machte sie bald zur Metapher für das ganze Universum. Als Nikolaus von Oresme im 14. Jahrhundert in seinem "Trak-tat über den Himmel" die Bewegung der Himmelskörper diskutiert, dient ihm der Vergleich mit einer Uhr als Argu-ment für die Harmonie des Universums. "Denn", so sagt Oresme, "wenn jemand vorhätte, eine mechanische Uhr zu bauen, würde er dann nicht alle Räder so harmonisch wie möglich bewegen?" Der Umkehrschluß, daß das Universum einem Uhrwerk gleiche, wird wenig später gezogen.

Zum ersten Mal gilt etwas, was erst technisch in der Welt hergestellt werden muß, ein einfaches mechanisches Gerät, als Nachbildung der zeitlosen Ordnung des Universums. Dieser Schritt war in der Antike undenkbar, für die eine Maschine ein etwas undurchsichtiges Gebilde war: Sie konnte zwar einem Zweck dienen, konnte aber auch ein listiges Manöver, einen betrügerischen Trick oder eine verblüffende Wirkung hervorrufen. Für den unkundigen Zu-schauer bringen schon Maschinen, die man für den La-stentransport oder die Belagerung benutzt, eine verblüffende Wirkung hervor.

Der Ausdruck "machina mun-di", "Weltmaschine" taucht zum ersten Mal etwa einhundert Jah-re vor Christus bei Lukrez auf. Die Welt als machina ist eher raffiniert als kosmisch und verbindet sich mit einer Theo-logie, in der sich Gott hinter seinem Werk verbirgt. Aber erst in der Neuzeit wird der Wel-tenlauf mit dem zuverlässigen Gleichmaß eines Uhrwerks verglichen, dessen Feder einmal aufgezogen wurde.

Die Metapher des Uhrwerks, Sinnbild der vollendeten Regelmäßigkeit und Verläßlichkeit des Wel-tenlaufs, eignete sich hervorragend, um die theologischen Wurzeln der modernen Naturwissenschaft mit der überzeugung von der strengen Gesetzlichkeit allen Geschehens zu verbinden. Die Naturwissenschaft trat an mit dem An-spruch, den Weltenlauf ohne göttliche Eingriffe zu erklä-ren. Regieren Naturgesetze die Bewegung der Gestirne, dann kann man alle übernatürlichen Wesen aus der Natur-betrachtung tilgen. Es bedarf keiner Engel, die die kristallinen Sphären des Himmels antreiben, keiner Erdgeister und Dämonen, um die Bewegungen der Himmelskörper zu verstehen. Gerade Kepler, dessen tiefreligiöse Weltsicht unbestritten ist, tat den entscheidenden Schritt: Die Him-melskörper schrumpfen zu qualitätslosen Massenpunkten, deren ellipsenförmige Bahnen den Weltraum aufspannen. Die Bewegung der Planeten wird durch die Keplerschen Gesetze beschrieben, die Ausweis der überzeugung von der sinngebenden Kraft mathematischer Strukturen sind. Mathematik in ihrem höchsten Sinne ist Theologie, wie Kepler in seiner "Weltharmonik" schrieb: "Für die Betrach-tung der Natur leistet die Mathematik den größten Beitrag, indem sie das wohlgeordnete Gefüge der Gedanken enthüllt, nach denen das All gebildet ist... und die einfachen Urele-mente in ihrem ganzen harmonischen und gleichmäßigen Auf-bau darlegt, mit denen auch der ganze Himmel begründet wurde, indem er in seinen einzelnen Tei-len die ihm zukommenden Formen annahm."

Das Uhrwerk wurde zum Sinn-bild eines von göttlichen Eingrif-fen unabhängigen und vollständig mathematisch beschreibbaren Universums. Die wunderbare Regelmäßigkeit und Exakt-heit des Weltenlaufs verwies auf Gott als den vollkommenen Mecha-niker. Für den englischen Chemiker und Philosophen Robert Boyle, der im 17.Jahrhundert lebte, offenbart sich Gott nicht durch Wunder, die sich hier und da völlig unvorhersehbar ereignen, sondern durch die ausgezeichnete Symmetrie der Welt. Einmal in Gang gesetzt, funktioniert die Weltenuhr ohne weitere Eingriffe ihres Erbauers. Das Universum "gleicht ...einer seltenen Uhr, etwa der des Straßburger Münsters, in der alle Dinge so klug ersonnen sind, daß sie, nachdem die Maschine einmal in Gang gesetzt ist, nach dem ursprünglichen Entwurf des Erbauers von alleine funktionieren und die Bewegungen... keine besonderen Eingriffe von seiten des Erbauers oder irgendeines von ihm beauftragten, vernunftbegabten Wesens erfordern."

Anders als ein Organismus hat die Weltuhr kein Ei-

genleben mehr; ihr Sinn besteht nur darin, aufgrund einer vollkommenen Mechanik zu funktionieren, die von ihrem Urheber restlos abhängig ist und ihn bezeugt. Gott, der einst diese Welt konstruierte und ihr ihre Gesetze auferlegte, ist nun nur noch ihr jenseitiger Betrachter.

In der Antike galt die Kunstfertigkeit als Nachahmung der Natur; die Metapher des Uhrwerks dagegen verbirgt die Differenz zwischen Natürlichem und Künstlichem dadurch, daß man die ganze Natur als Maschine deutet. Die Maschine, der höchste Inbegriff dessen, was der Mensch selbst herstellen kann, wird zum Modell der Natur. Zwar dient die Maschine menschlichen Plänen und Zielen; aber ihr Bau kann rein mechanisch aus der Zusammensetzung einzelner Elemente erklärt werden. Gütekriterium einer Maschine sind Effizienz, Funktionalität und Nutzen. Das monotone Ticken einer Uhr ist gleichgültig gegen ethische Werte wie Gerechtigkeitssinn oder Wahrheitsliebe und ohne Empfinden für Sympathie, Glück oder Schmerz. Erst derjenige, der eine Maschine handhabt, entscheidet, ob sie zum Guten oder zum Schlechten eingesetzt wird. In dem Moment, in dem man in der Natur nur noch eine Ansammlung mechanischer Aggregate sieht, haben Natürliches und Künstliches dieselbe Seinsstruktur. Im Jahr 1719 erklärt der Philosoph Christian Wolff: "Eine Maschine ist ein zusammengesetztes Werck, dessen Bewegungen in der Art der Zusammensetzung gegründet sind. Die Welt ist gleichsam ein zusammengesetztes Ding, dessen Veränderungen in der Art der Zusammensetzung gegründet sind. Und demnach ist die Welt eine Maschine."

Die Metapher der Weltmaschine spannt auch den Rah-men für das menschliche Handeln auf: Für die Durch-füh-rung des Programms der Naturwissenschaften, "alles meß-bar zu machen, was meßbar ist", gewinnt die mechanische Uhr eine überragende Bedeutung: Galilei hatte noch seinen Pulsschlag und den Takt von Musikstücken gezählt, um die Bewegung von Kugeln auf der schiefen Ebene zu berechnen. Erst die mechanische Uhr ermöglicht Präzisionsmes-sungen. Im 17.Jahrhundert verfocht der holländische Wis-senschaftler Christiaan Huyghens, der mit Leibniz korrespondierte, mit Entschiedenheit die Verbesserung der Uhr zum Präzisionsinstrument. An die Stelle der mehr oder weniger zufälligen Beobachtung tritt das gezielte Experiment. Bestimmte Prozesse werden unter idealisierten Bedingun-gen so oft wiederholt, bis ein allgemeines Gesetz erkennbar wird.

Man erforscht die Natur wie das Räderwerk einer Ma-schine, deren Kräfte man sich für eigene Ziele aneignet. In-dem man sich der unabänderlichen Herrschaft der Natur-gesetze unterwirft, kann man ihre Kräfte ausnutzen und Macht über die Natur erlangen. An die Stelle der Nachah-mung der Natur durch Kunst und Technik tritt das Erfin-den des Neuen: So wie Gott die Welt aus dem Nichts geschaffen hat, so will der Mensch nun in seiner Welt Neues hervorbringen. Nicht in der zweckfreien, selbstgenügsamen Betrachtung der Natur, sondern in Erfindungen zeigt sich die wahre Fruchtbarkeit der Wissenschaft. Der Typ des homo faber ist auf den Plan getreten. Treffend formuliert Francis Bacon: "Der Mensch, der Diener und Ausleger der Natur, wirkt und weiß so viel, als er von der Ordnung der Natur durch Versuche und Beobachtungen bemerkt hat... Menschliches Wissen und Können fallen in Eins zusammen... Denn der Natur bemächtigt man sich nur, indem man ihr nachgibt". "Das wahre Ziel der Wissenschaften ist nun die Bereicherung des menschlichen Geschlechts mit neuen Kräften und Erfindungen."

Menschliche Entscheidungen, Ziele und Werte können den unabänderlichen Gang der Weltmaschine nicht beeinflussen. Das Leben bleibt in einem uhrwerksähnlichen Kos-mos ein seltsamer Fremdling, dessen Existenz sich aus der materiellen Beschaffenheit der Natur nicht mehr erklären läßt. Auf die Frage, wie sich Seele und Leib, Geist und Ma-terie zueinander verhalten, ist ein Dualismus, wie ihn René Descartes entwickelt, fast die einzig mögliche Antwort. Mit großer Gedankenschärfe argumentiert er für die Unabhän-gigkeit des denkenden Geistes von der "Gliedermaschine" des Leibes. Der unteilbare und unsterbliche Geist gehört einer anderen Ordnung der Dinge an als der Leib, der zu den ausgedehnten und teilbaren Körper gehört: "zwischen Geist und Körper (besteht) insofern ein großer Unterschied, als der Körper seiner Natur nach stets teilbar, der Geist hingegen durchaus unteilbar ist... wenn ich diesen betrachte, d.h. mich selbst..., so kann ich in mir keine Teile unterscheiden, sondern erkenne mich als ein durchaus einheitliches und ganzes Ding. Und wenngleich der ganze Geist mit dem ganzen Körper verbunden zu sein scheint, so erkenne ich doch, daß wenn man den Fuß oder den Arm oder irgendeinen anderen Körperteil abschneidet, darum nichts vom Geiste weggenommen ist."

Die mechanische Deutung der Natur hat auf die mensch-liche Leiblichkeit übergegriffen. In der französischen Auf-klärung spricht man nicht nur von "la machine de l'univers", der Weltmaschine, sondern auch von "la machine du corps humain", von der "Körpermaschine". Bei Voltaire avanciert Gott vom Geometer zum Maschinisten. Im 18.Jahrhundert schließlich wendet Julien Offray de La Mettrie die Metapher der Maschine auf den ganzen Men-schen, auf Leib und Geist, an: Der menschliche Körper, so sagt La Mettrie, ist eine Maschine, die selbst ihre Triebfe-dern aufzieht - ein lebendes Abbild der ewigen Bewegung. Anders als Descartes unterscheidet La Mettrie nicht mehr den denkenden Geist von der ausgedehnten Materie. Alle Gefühle und Gedanken lassen sich rein mechanisch aus Muskelbewegungen, Nervenimpulsen und der Zusammen-setzung der Körpersäfte erklären. Denken ist nur ein Ge-fühl, das mit der Muskelbewegung erlischt. Die Qualität der Seele hängt von der Beschaffenheit der Organe ab, da-von, wie die Körpermaschine, die einer Uhr gleicht, zusam-mengesetzt ist. Der Mensch ist nichts anderes als eine Ma-schine. La Mettrie beruft sich auf die Experimente und Be-obachtungen der neuen experimentellen Medizin und der vergleichenden Anatomie. In der Manipulierbarkeit der seelischen Befindlichkeit durch Reize wie Stromstöße oder Verletzungen sieht er einen Beweis seiner These. Wie Ma-schinen betrachtet er auch Lebewesen nur von außen; er studiert die stofflichen Reaktionen, die Gesten und Zei-chen, Effekte und Symptome. Tier und Mensch unterscheiden sich für La Mettrie nur graduell durch die Kompliziert-heit des körperlichen Räderwerkes: "der Mensch... ist gegenüber dem Affen und den intelligentesten Tieren das, was die Planetenuhr von Huygens gegenüber der Taschenuhr von Julien Leroy ist... Es war also ebenso notwendig, daß die Na-tur mehr Kunstfertigkeit und Technik aufwandte, um eine Maschine herzustellen und zu erhalten, die alle Regungen des Herzens und des Geistes anzeigen konnte; denn wenn man am Puls auch nicht die Stunden ablesen kann, so ist er doch zumindest das Barometer für die Wärme und die Lebhaftigkeit, nach der man die Natur der Seele beurteilen kann. Ich täusche mich sicher nicht; der menschliche Körper ist ein Uhr-werk, aber gewaltig und mit so viel Kunstgriff und Geschick-lichkeit konstruiert, daß, sollte das Sekundenrad zum Still-stand kommen, das Minutenrad sich gleichbleibend weiterdreht, so wie das Viertelstundenrad und schließlich andere sich weiterbewegen, wenn die ersteren - verrostet oder durch irgendeine andere Ursache gestört - ihren Gang unterbrochen haben." Bei La Mettrie wird der seit dem 14. Jahrhundert angestellte Vergleich des Universums mit einem Uhrwerk, dessen Vollkommenheit einen vernünftigen Schöpfergott bezeugt, aus dem theologischen Rahmen gelöst. Erst jetzt wird eine durchgehende materialistische Erklärung der Welt zum Programm erhoben.

Bis in die Gegenwart wird das Modell des "Maschi-nenmenschen" in immer subtileren Versionen weiterentwickelt. Für etliche Wissenschaftler, die an der Entwick-lung der "Künstlichen Intelligenz" arbeiten, gehört der Vergleich des Menschen mit einem Computer inzwischen zum Alltag. Für die Organisationsstruktur lebender Wesen hat sich der Begriff des "genetischen Programms" längst eingebürgert. Bernulf Kanitscheider, einer der führenden Vertreter einer reduktionistischen Position in Deutschland, formuliert: "ein Lebewesen ist ein Stück hardware, und sein Festwertspeicher ist die DNS, sein Schreib-Lese-Gerät ist das Lernvermögen. Natürlich kann man das gesamte Programm eines Lebewesens im Prinzip auf Disketten abspeichern... Der entscheidende Punkt ist..., daß es ohne den physischen Träger nicht geht. Kein Programm auf beliebiger Trägersubstanz kann ohne Energiezufuhr laufen." Während der Mensch sich Com-puter zu bestimmten Zwecken baut, bleibt offen, wer das Programm lebender Wesen schreibt, wozu es dient und mit welchen Mitteln es verfaßt wird. Genügt es, daß sich das blinde Spiel des Zufalls mit den Naturgesetzen verbündet? Beschreiben diese Mechanismen tatsächlich alle Beobach-tungen, die wir mit Lebewesen machen, differenziert ge-nug? Ist die Rede von einem "Programm" wirklich ein angemessener Ausdruck, um Lebendiges zu beschreiben?

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